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Reiseblog - Mit dem Wohnmobil durch Europa

Es geht neuen entgegen – Ich verlasse langsam Schweden

Das Wohnmobil festgefahren, Stockbrot für Profis gemacht und in Norwegen angekommen. Finnland als Transitland benutzt, was diesem Land wohl nicht gerecht wird, aber Norwegen ruft. Einchecken am Zoll mit den Hunden. Ja viel passiert diese Woche, aber lest selber.

Stockbrot mal anders am abgeschiedenen See in Schweden

Der Platz war super und ich bin noch bis Mittwoch geblieben. Es musst noch einiges abgearbeitet werden und hatte auch keine Lust den Platz zu verlassen. Mit den Hunden bin ich dort lange Wege gegangen und habe endlich meine Stockpizza gemacht. Also das Stockbrot für Fortgeschrittene.

Im Grunde eine Pizza um den Stock gewickelt. Der Teig war ein normaler Hefeteig, die Sauce war aus Tomatenmark, Olivenöl, Gewürzen und ein Haufen Kräutern. Dann den Teig schön platt gedrückt und die Sauce drauf geschmiert. Dann drauf was da ist, ich hatte noch etwas geräuchertes Karre und Gouda. Wenn alles drin ist was rein soll einfach zusammen legen. Dann um den Stock wickeln und übers Feuer hängen. Geht ja recht schnell und macht Spaß.

Raus aus dem Wald – Wohnmobil im Offroadbetrieb

Mittwoch habe ich den Platz doch wieder verlassen, es regnete und ich wollte noch nach Kiruna. So sind wir noch ein wenig gelaufen und haben alles zusammen gepackt und machten uns auf den Weg. Die Fahrt it dem Wohnmobil auf der unbefestigten Strasse war recht krass. Hier reicht nun abenteuerlich nicht mehr aus. Die Sträucher waren sehr eng am Weg und es hörte sich vertraut an. Dann kam auch die ausgespülte Stelle wieder, aber sie sah recht gut aus und ich bin mit gutem Gefühl durchgefahren. Allerdings habe ich trotzdem hinten ordentlich hochgepumpt.

Wieder auf befestigter Strasse angekommen dauerte es nicht lange und ein Rentier trappelte wieder auf der Strasse lang. Diesmal wollte es mich nicht vorbei lassen. Hab mich dann aber doch noch vorbei gedrängelt. Aus dem Beifahrerfenster am Wohnmobil machte ich noch ein Foto und wollte noch etwas näher ran, aber da ist es umgedreht und war weg.

Freistehen in Lappland

Auf dem Weg nach Kiruna

Es geht weiter über die Inlandvägen, es wird auch immer bizarrer, alles schroff, die Bäume sind nicht mehr so hoch. Die Strassen sind nicht die besten aber gut befahrbar. In Gällivare habe ich Wasser getankt und bin mal in ein Sportgeschäft, wollte ja noch nach einer Jacke schauen aber leider nicht meine Größe. Dort erstmal Frühstücken und mit den Hunden ein Stück gehen. Ich bin dann doch noch die ganze Strecke nach Kiruna gefahren und habe einen Platz an der Uni gefunden. Recht nah am Centrum.

Hier noch eine Runde mit den Hunden Spazieren gewesen und die Stadt angeschaut. Diese werde ich morgen aber nochmal erkunden. Kiruna ist eine Erzstadt, die Erzbahn ist riesen groß mit 2 Loks die wohl ein Kreuzfahrtschiff ziehen könnten. Damit wird das Erz aus den Stollen befördert. In Kiruna kann man von Kanu fahren, Wandern bis zu Husky Hundeschlitten alles erleben. Das mit den Husky lasse ich mal, könnte ein Problem mit meinen Halunken geben.

Ich bin ja erst Abends angekommen, die Geschäfte machen um 18 Uhr zu. So war einfach garnichts los in der Stadt. Mal sehen ob es zu den Öffnungszeiten etwas besser wird.

Stadtbummel in Kiruna und Gas tanken vor Norwegen

Kiruna am Tag war auch nicht viel voller. Finde ich recht gut, war ein entspannter Stadtbummel. Auf dem Parkplatz waren noch ein paar Wohnmobile eingetrudelt. it den Hunden noch eine entspannte Runde gelaufen. Ich wollte noch in den Jagtladen und in den Intersport. Der Intersport hat geschloßen, so blieb nur der Jagtladen. Aber auch hier bin ich nicht fündig geworden, ich suche noch immer eine Jacke von Fjäll Räven. Aber ich konnte Balistol mitnehmen sowie eine ordentliche Axt und ein neues Bandana, mag die Dinger mittlerweile recht gern.

Balistol wurde mir empfohlen für mein Messer. Die Messingnieten der Lederhülle bekommen Grünspan, damit ordentlich einsprühen und abreiben. Zack alles wieder in Ordnung. Die Axt war nötig, da ich nur eine kleine dabei habe, die war nicht in diesem Ausmaß gedacht zum Holzmachen, eher als Hammerersatz für die Heringe. Da hier aber überall Feuer gemacht werden darf habe ich mir eine ordentliche gegönnt, Original schwedisch.

Nachdem nun alles erledigt war stand noch der Großeinkauf an, Gas im Wohnmobil tanken und Elch und Rentierfleisch kaufen. Einkaufen war ich im Coop, in einem Gewerbegebiet. Ein großer Supermarkt und alles da was man braucht. Auch ungefähr ganz viele Packungen Kex. Ein Keks mit Schoko. Geiler Scheiß. Dort war noch ein Burger King und ich wollte mir noch schnell einen Elchburger reinschieben. Ja Elch gab es nicht, also ein normaler Burger.

Ein Kleiner Laden um die Ecke war ein Jagtladen, aber nicht für die Hardware, sondern hier bekam man das was die Jagt her gibt. Elch gab es leider nicht mehr, aber ich habe Rentier mitgenommen. Bin gespannt wie das dann schmeckt. Ich habe 2 Schinken, ein Steak, das Filet und sowas wie einen Braten, aus dem will ich mal Rentiergulasch machen. Im Nachhinein hätte ich wohl besser schauen sollen. Denn das Steak ist geräuchert, also auch ein Schinken und ein Schinken ist geräuchertes Herz. Gut bin nicht so der Fan von Innereien ausser Leber, aber es wird probiert. Aber ich werde berichten. Elch und Rentierfleisch ist übrigens nicht gerade billig, aber wenn man mal da ist.

Platzsuche mit Hindernissen – Ein Wohnmobil fährt sich fest

Von Kiruna ging es dann weiter Richtung Finnland. Ein Übernachtung noch in Schweden, dann geht es weiter nach Norwegen. Also ein Platz rausgesucht, welcher aber nicht wirklich gut war. Mit den Plätzen im Norden wurde es dann etwas schwieriger, viele waren direkt an der Strasse. Bleiben wollte ich eigentlich min 2 Nächte, es war viel Regen gemeldet und ich konnte so etwas wegarbeiten. Unterwegs bin ich noch ein gutes Stück mit den Hunden gelaufen. Dort war ein Picknick Platz wo man auch eine Sauna auf dem See mieten kann. Die schwimmt einfach auf dem See rum. Wenn man die mietet, wird die angeschürt und mit einem Boot wird man dann rüber geschippert. Dann hatte ich gehofft ein schönes Plätzchen gefunden zu haben.

Der Regen wurde echt krass, aber cool, so wird meine Solaranlage auf dem Wohnmobil wieder sauber. Dann ein Feldweg gesehen der recht eng war, aber ich bin da ja schmerzfrei und rein in die Wildnis. Es ging um enge Kurven und wurde immer sandiger. Als es dann noch bergab geht, entschloß ich mich doch umzudrehen. Zack drin war ich im Sand. Der Untergrund war sehr weich, nur die Spuren waren einigermaßen fest. Ganz wichtig wenn sowas passiert, immer chillig bleiben nur nicht panisch werden. Erst mal checken was los ist.

Ausgestiegen und 12 Millionen Mücken klicken gefällt mir. Dann hab ich gesehen das 3 Räder, also 3 der 4 Räder, gell. Man weiß ja nicht ob man das dazu sagen muss. Jedenfalls 3 Räder der 4 😂 standen quasi bergauf. Hinten vor einem Rad war eine kleine Erhebung der Spurrille und beide vorderen Räder auch. Hunde raus, dann können die sich auch mal die Beine vertreten. Ich den Spaten geholt und die Ausfahrhilfen. Dann ordentliches Loch vor jedes Rad gebuddelt, aber so das man raus fahren kann und nicht reinrutscht.

Die Ausfahrhilfen drunter gelegt und rausfahren. Ok war nicht so einfach, die Ausfahrhilfen sind nicht unter das Rad gerutscht. Nochmal Buddeln und bisschen hin und her und zack ich war wieder frei. Alle eingepackt und dann bin ich auf einen Parkplatz mit festen Untergrund gefahren. Am nächsten Tag überlegte ich was ich nun mache. Eigentlich wollte ich noch etwas in Schweden bleiben, war aber kurz vor der Grenze. Dann sollte es so sein und Norwegen ich komme. Vorher noch tanken fahren.

Ja Tanken ist in Schweden kein Problem. Ausser bei dieser Tankstelle. Karte rein Zapfsäule wählen und los geht es. Aber nach 5 Litern pumpte das Ding nur noch Luft. Da ich meinen Tank recht leer hatte, was ich normalerweise nicht mache. Vielleicht war ja die Säule kaputt. Einmal auf die andere Seite bitte und alles von vorne. Aber auch hier war nach 7 Litern Schluß. Dann musste ich wohl in Finnland tanken. Ich bin weiter und gleich 50 Meter weiter war die nächste Tankstelle. Hier klappte alles. Es war auch die erste Tankstelle wo man nach dem Tanken drin bezahlt. Gleich noch Mückemittel mitgenommen und weiter gehts.

Durch Finnland nach Norwegen

Die Grenze nach Finnland war eine Brücke, ok Finnland gehört zur europäischen Union, somit keine Grenze da. Finnland werde ich bestimmt auch nochmal machen, diesmal bin ich nur durchgefahren. Die Natur ist ähnlich wie Schweden, es wird immer unreeller je weiter man nördlich fährt. Die Bäume werden kleiner dafür die Steine größer.

Die Grenze nach Norwegen, nicht in der EU, Glückwunsch dazu, ist quasi auch offen. Da ich im Norden einen kleinen Grenzübergang gewählt hatte weil ich die norwegische Küstenstrasse ja wieder runterfahre, hatte ich wohl Glück. Die Parkplätze waren reichlich vorhanden aber alle leer. Ja ich musste zum Zoll und durfte nicht einfach durchfahren. Wer mit Hunden nach Norwegen einreist muss mit den Pässen zum Zoll. Es wird kontrolliert ob der Hund gechipt, Tollwut geimpft ist und die Wurmkur hat.

Die Wurmkur ist wichtig, diese muss älter wie 24 Stunden sein, darf aber nicht älter als 120 Stunden sein. Also 1-5 Tage. Somit bin ich ohne Hunde rein, meist können die im Wohnmobil bleiben. Die Dame im Zoll war super nett, meine Papiere waren egal, nur die Hunde wurden kontrolliert. Aber alles ordnungsgemäß erledigt, so konnte ich auch ohne Probleme einreisen. Zack war ich in Norwegen. Wenn ihr mit dem Wohnmobil nach Norwegen fahrt und Hunde dabei habt, könnt ihr euch hier informieren.

Da ich ja schon einiges gefahren bin, hatte ich mir gleich ein Platz gesucht. Dieser war wieder etwas abenteuerlich, diesmal bin ich aber probemäßig nochmal raus gefahren um zu sehen ob es klappt. Hat geklappt also dort geblieben. Ausgestiegen und es kamen die Mücken. Wow, wieder an einem See und viel Grün drumrum. Also ungelogen, da kommen gleich mal 200 Mücken und wollen dein Blut. Die Hunde haben mir auch leid getan, aber ein anderer Platz wäre auch nicht besser gewesen. Auch dort war ein längerer Aufenthalt geplant.

Abendessen auf dem Feuer – Rouladen mal anders

Erstmal Holz sammeln, eingesprüht mit Mückenmittel bin ich ja. So können die Hunde auch mal rennen. Hier noch die sanitären Einrichtungen gefunden. Gut das ich meine dabei habe. Aber cool das es das hier überall gibt. Dann meine neue Axt ausprobieren. Was soll ich sagen, geiles Teil 👍 So macht Holz machen Spaß. Dann das Fleisch vorbereiten, ordentlich Steakpfeffer drauf. Als ich das Fleisch rausholte, sah ich das ich kein Steak wie geplant gekauft hatte, sondern Rouladen. Ohman, aber gut sollte auch gehen. Feuer brennt ja schon, und mir fehlten auch die Zutaten um Rouladen zu machen.

Aber was soll ich sagen, wenn man die Lappen, cool es gibt diesmal richtige Lappen obwohl das Lappland hinter mir liegt. Also die Lappen drauf auf den Grillrost und kurz anbraten. Rouladen Medium braten geht also auch. Sie waren wirklich gut und recht zart. Konnte man gut essen. So habe ich dann meine erste Nacht in Norwegen verbracht. Es regnete und ich telefonierte mit einer guten Freundin recht lange. Die Sonne ging um kurz vor 12 unter und um 1 Uhr schon wieder auf. Also es dämmert momentan nicht mal sondern bleibt einfach hell. Je nördlicher um so schlimmer. Sie schickte mir dann mal ein Bild von ihr zu Hause, es war dunkel. Das habe ich nun schon Wochen nicht mehr gesehen.

Ab ans Meer – Europäisches Nordmeer ich komme

Da die Mücken echt krass dort waren und es die nächsten 2 tage regnen soll, ich auch auf Sand stehe wollte ich nicht bleiben. Der Platz war nicht so der Hammer. Dort in der Nähe gibt es eine Silber Galerie, wo handgefertigter Schmuck hergestellt und verkauft wird. Diese Schmiede soll Weltberühmt sein. Also schaute ich mir diese mal an. Als alter Vikings Fan, vielleicht finde ich ja einen Wikinger Armreif. So war es dann auch. Also keinen aus Metall, aber einen coolen aus Leder, handgefertigt. Hat mir echt gefallen und mitgenommen.

Nach der Shoppingtour geht es weiter zum Nordmeer, weg von den Mücken und Seen. Die Fahrt war einfach gigantisch. Also wer Österreich liebt wird hier nicht mehr weg wollen. Also sowas habe ich vorher noch nie gesehen. Die Strassen werden recht eng und es gibt unzählige Wasserfälle. Man fährt um eine Kurve und 2 Meter neben der Strasse kommt ein Wasserfall runter. Wahnsinn!

Den Platz den ich mir rausgesucht habe ist zwar recht nah an der Strasse, aber hier fahren kaum Auto. Man kann schön laufen, aber sollte feste Wanderschuhe anziehen. Wir haben noch eine Wanderung hoch auf den Berg gemacht, gut nicht bis hoch aber schon ein gutes Stück. Ja es ist auch recht kalt, so habe ich mein neues Bandana ausprobieren können, aus Merinowolle, super zu tragen. Und lange Klamotten an. Es pfeift nicht schlecht hier oben. 11 Grad im Schatten und gut windig. Aber trotzdem richtig cool hier.

Die Aussicht ist zwar durch Nebel und Regen beeinträchtigt aber trotzdem atemberaubend. Auch sind 2 Elche zwar etwas weiter weg losgerannt, nun habe ich diese auch gesehen in der freien Wildbahn. Leider hatte ich es so schnell nicht geschafft ein Foto zu machen. Die nächsten 2 tage wird es auch hier regnen, aber ich werde erstmal hier bleiben.

Baden im Nordmeer

Es war sehr stürmisch die Nacht aber das hat wirklich Spaß gemacht. Ich bin begeistert von der Gegend hier. Morgens spinnen die Hunde immer, woher die das nur haben. Auf jedenfall wollten die gleich raus. Aber dann erstmal Kaffee trinken und die Aussicht genießen.

Dann haben wir einen steilen Weg genommen um ans Meer zu kommen. Also runter war schon anstrengend, wollte dann eigentlich unten am Meer entlang laufen, sowas wie ein Strandspaziergang machen, kennt man ja. Aber der Strand ist einfach nur zerklüftetes Gestein, Piri ist gleich vor gerannt, aber mit Colin hätte ich das nicht machen können. Also dachte ich wir gehen auf der Grünfläche weiter um die Spitze rum.

Nach ein paar Minuten merkte man das die nicht so einfach war, das ist ein riesiger Felsen und die Spalten werden immer größer. Mit Colin wäre das nicht gegangen, so sind wir wieder dort hoch wo wir runter sind. Ja es ist wirklich steil, hatte dann erstmal eine Pause gebraucht. Aber bei der Aussicht macht das nichts. Der ganze Ab und Aufstieg hat eine knappe Stunde gedauert und Colin wollte rein. Passt, also rein mit dem alten Herrn und mit Piri nochmal weiter.

An einer anderen Stelle ging es dann noch bis runter. hier konnte ich zumindest meine Hände im Meer baden. Hätte es mir kälter vorgestellt, aber baden wäre schon krass. Auch ist der Strand hier echt schroff. Also ist ja keine Badestrand und alles sehr glitschig. Dann mussten wir das ganze auch wieder hoch. Der restliche Tag wurde gearbeitet und noch einmal den Berg erklommen mit den Hunden. Das Wetter war etwas besser als gemeldet, aber hier im Norden ist der Wetterbericht meist nur für ein paar Stunden tauglich. Nun beginnen die Abenteuer des kleinen Tom in Norwegen….

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